Beschreibung
Jumpstyle ist ein vergleichsweise langsamer Stil, der, was Sound und Melodie angeht, oft relativ minimal gehalten ist – ähnlich dem Newstyle Charakteristisch für viele Jumpstyle-Tracks sind 140–150 BPM und des Öfteren Offbeats (vgl. Hardstyle). Viele Tracks enthalten auch Hardcore-Techno-Beats, die aber nicht zwingend notwendig sind, um einen Track als Jumpstyle zu klassifizieren.
Der heutige Jumpstyle ist eine eigene Szene geworden und vor allem in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien, Österreich und inzwischen auch Deutschland sehr beliebt. Er wird in folgende Unterkategorien eingeteilt:
- Belgian Jump (normaler Jump) Nennt man auch Basic
- French Tek (der aus Frankreich stammende Jumpstyle, auch bekannt unter Industrial Jump (>150 bpm) )
- Hard Jump (sehr minimal gehaltene Melodie)
- Oldskool Jump
Tanz zur Musik
In der letzten Zeit entwickelte sich ein Tanzstil zur Jumpstyle-Musik: Getanzt wird, indem man die Beine im Takt während des Springens abwechselnd nach vorne und hinten wirft. Oft wird der Tanz auch mit mehreren Personen getanzt, wobei die Tänzer entweder im sogenannten „Duo-Jump“ nebeneinander gleiche Schritte ausführen oder sich im „Duo-Kick“ gegenüber stehen und beim „Jumpen“ synchron und absichtlich mit den Füßen aneinander stoßen. Ebenso wird in einer mehr oder minder großen Gruppe „Freestyle“ getanzt, wobei keine Choreographie oder Schrittfolge vorgegeben wird und jeder anders tanzen kann und soll. Das Berühren der anderen Tänzer durch unachtsame Tanzschritte ist verpönt (Ausnahme: Duo-Kick). Der Duo- oder Group-Jump (synchrones, choreographiertes Tanzen in einer größeren Gruppe) stellt hierbei die weitaus schwierigste Tanzart dar.
Hier ist das Label Bonzai Jumps (Bonzai Records) hervorzuheben, das in den 90ern viele Hymnen veröffentlichte. Beispiele: „Dream Your Dream - Belgium Jump“; „Thunderball 2 - It's Your DJ“.
In den letzten Monaten veröffentlichten viele „Jumper“ ihre Videos im Internet, vor allem in Videoportalen und auf ihren eigenen Websites. Hier werden auch Anleitungen für Neueinsteiger und Amateure veröffentlicht, die meist eine einheitliche Schrittfolge zum „Jumpen“, aber auch spezielle Drehungen und andere Techniken anschaulich erklären. Die Videos, Lieder und Seiten werden nicht nur unter den Fans rege getauscht, wodurch sich der Bekanntheitsgrad von Musik und deren Protagonisten immer weiter steigert. Der bekannteste Jumper ist im Moment der Act Patrick Jumpen. Er ist der Gewinner des „jumping is not a crime“-Wettbewerbs und weiterer Jumpwettbewerbe.
Verbreitung
Jumpstyle ist vor allem in Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, Nordfrankreich, Lombardei (Norditalien), Österreich (meist Wien, Niederösterreich und Steiermark) und in Deutschland (besonders in: Niedersachsen, Bremen, NRW) stark verbreitet. Dort haben sich teils eigene Tanzstile und Tricks entwickelt.
Kommerzialisierung
Seit der hohen Verbreitung von Jumpstyle, ist eine deutliche Kommerzialisierung des Musikstils zu erkennen (vgl. Hands Up), was bereits in der Vergangenheit auch in anderen Bereichen der elektronischen Musik zu beobachten war. Der auffällige Tanzstil wird von vielen auch zu anderen Musikgenres getanzt. Ebenso kann man diesen auch immer häufiger in Innenstädten und anderen Orten außerhalb der Discothek beobachten. Mittlerweile werden sogar Jumpmeetings geplant und organisiert. Die größte "Jumpsession" Deutschlands, organisiert von der Jumpcrew Bremen und mit einer aktiven Jumper-Anzahl von ca. 140 Menschen (Gäste und Zuschauer nicht beachtet) fand am 22.03.2008 in Bremen statt. Das mit Abstand größte Treffen wird in Rotterdam abgehalten.
Am 9.2.2008 fand die erste offizielle TAF Deutsche Meisterschaft im Jumpstyle in Georgsmarienhütte statt. Aus mehr als 160 Teilnehmern in den verschiednenen Kategorien Solo, Duo und Gruppe fanden sich dann die besten Jumper Deutschlands.